Kritische Grade in der Praxis - Geburtszeitkorrektur und Biographiestudien

Kritische Grade in der Praxis

Geburtszeitkorrektur und Biografiestudien

Wenn ich weiter als andere gesehen habe, dann nur
deshalb, weil ich auf den Schultern von Giganten stand.

  Isaac Newton / Didacus Stella


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Einleitung

Mit seinen Kritischen Graden hinterlässt uns Michael Roscher, der geniale Vordenker,
dessen Bedeutung für die Weiterentwicklung der Astrologie wohl erst posthum voll
erkannt werden wird, ein reiches Erbe. Dank der Entdeckung dieser Grade gleicht
der Tierkreis nun einer abwechslungsreichen Landschaft mit Bergen und Schluchten,
kargen und lieblicheren Regionen. Im Radixhoroskop lassen sich damit quasi Wohnorte
beschreiben, an denen wir uns für ein Leben niedergelassen haben. In der Prognose
durchschreiten wir die präzise definierten Landschaftsabschnitte und können uns vorab
ein Stück weit auf die Qualität der Wegstrecke einstellen. All dies steht und fällt jedoch
mit der Richtigkeit der Geburtszeit, denn ohne Standortbestimmung nützt uns die beste
Landkarte nichts.

Geburtszeitkorrektur gehört zu den anspruchsvolleren Tätigkeiten. Wer sich da hinein-
denkt, betreibt Astrologie aus einem vertieftem Interesse heraus, welches man durch-
aus als wissenschaftlich bezeichnen könnte. Die Zielgruppe dieses Buches sind Astro-
log/inn/en, die eine hohe fachliche Kompetenz anstreben und vielleicht sogar den
Wunsch hegen, mit Hilfe astrologischer Prognosewerkzeuge wenigstens genau so gut
zu werden wie der Wetterbericht. Sie sind von einem gesunden Ehrgeiz angetrieben:
"Je besser ich mein Handwerk beherrsche, desto effektiver kann ich meine Klienten
beraten." Solchen Menschen tut es manchmal besonders weh, mit allerlei Dampf-
plauderern, die das öffentliche Image der Astrologie prägen, in einen Topf geworfen
zu werden. Sie kennen die Vieldeutigkeit der astrologischen Symbolsprache und ihre
Aussagegrenzen nur allzu gut. Trotzdem fasziniert sie der Gedanke, immer ein Quänt-
chen mehr an Klarheit und Prägnanz bei der Beschreibung der Zeitqualität zu erringen.

Dazu braucht man - neben den allgemein bekannten Transiten - meines Erachtens
weitere Prognosemethoden mit unterschiedlichen Zeithorizonten, die in der Praxis
dauerhaft funktionieren. Natürlich beanspruchen dies alle Vertreter bestimmter
Verfahren und Schulrichtungen für die von ihnen angewandten Methoden.
So fällt Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, die Entscheidung schwer, in welche der
zahlreichen astrologischen Speziallehren auf dem Markt sich die Einarbeitung wirklich
lohnt.

Die Glaubenshaltungen der Beteiligten beeinflussen den Ausgang von Experimenten
mit. Wenn es selbst in der etablierten Wissenschaft so ist, warum sollte es in der
Astrologie anders sein? Diese klopft zwar bekanntlich schon seit längerem an die
Universitätspforten, ist aber als "pseudowissenschaftliches" Phänomen bestenfalls
selbst immer wieder das Objekt der Forschung gewesen. Die Ergebnisse unter-
mauerten dann auch meist die impliziten Vorannahmen der Initiatoren.
Systematische astrologische Forschungsarbeit - welche über die reine Existenz-
rechtfertigung hinausgeht - findet hingegen mangels Mitteln leider noch viel zu selten
statt. Deshalb liegt ein echter Vergleich, etwa der Effizienz verschiedener Prognose-
verfahren, leider noch in weiter Ferne. (...)

Von den beschriebenen Werkzeugen verdanken wir die meisten Michael Roscher,
den ich ein Stück begleiten durfte. Neben den Kritischen Graden, die im Mittelpunkt
der Betrachtung stehen, gehört das Transit-Direktionsverfahren zu seinen Ent-
deckungen. Auch Brigitte Hamann, die das in Vergessenheit geratene Verfahren
der Tageshoroskope wiederbelebte und mit den Kritischen Graden zusammen-
brachte, gebührt mein besonderer Dank. Mit dem ihr eigenen didaktischen Geschick
erleichterte sie mir den Zugang zur Transpersonalen Astrologie (TPA) erheblich.

Im ersten Kapitel möchte ich Sie grundsätzlich zur Geburtszeitkorrektur in der hier
vorgestellten Weise ermutigen. Wenn wir zielorientiert arbeiten, stehen Aufwand
und Ertrag in einem guten Verhältnis. In Kapitel zwei öffnen wir unseren Werkzeug-
kasten und machen uns mit der Handhabung der Prognoseinstrumente vertraut,
welche hier natürlich metagnostisch, also vergangenheitsbezogen eingesetzt
werden. Im dritten Kapitel erlernen Sie vorübergehend den Tunnelblick, denn wir
müssen uns zunächst auf wenige Ereignistypen beschränken, um im Dschungel
der Lebensdaten und Konstellationen den roten Faden zu finden.
Bestimmte Kritische Grade werden als Türöffner zu einer gelungenen Geburtszeit-
korrektur hervorgehoben. Das vierte Kapitel enthält das prominente Beispiel
Angela Merkel und Übungsaufgaben aus meiner Beratungspraxis, die sich vom
Schwierigkeitsgrad her steigern. Investieren Sie für diese praktische Phase im
Umgang mit der Nabod-Direktion lieber etwas mehr Zeit. Das Beispiel des
Diktators Adolf Hitler schlägt die Brücke zum fünften Kapitel: Dort zeige ich
Ihnen, wie dessen korrigierte Geburtszeit auch mit den anderen Prognose-
methoden überzeugende Ergebnisse liefert. Wenn Sie dann auch noch die
Abschlussaufgabe des sechsten Kapitels - Geburtstermin einer Tochter -
unter Verwendung aller besprochenen Prognosemethoden mit Bravour
bewältigt haben, können Sie zu Recht stolz auf sich sein. Der Anhang enthält
ein paar nützliche Begleitmaterialien aus meiner Praxis.

Um die Übungsaufgaben besser nachvollziehen zu können, stehen Ihnen zwei
Computerprogramme als kostenlose Demoversionen zur Verfügung:
Sunlight für TPA (von Erik Memmert und Michael Roscher) und
ASTROTIME (von Martin Geilhofer und mir) zur vollautomatischen Vorkorrektur
von Geburtszeiten nach dem System der Nabod-Direktion, das Ihnen hier
dargeboten wird. Alle im Buch besprochenen Horoskope sind in diesen
Programmversionen bereits gespeichert. Natürlich kommen Sie auch ohne
Computer ans Ziel, jedoch erleichert er die Sache ungemein.

Copyright 2008 beim Autor und beim Astronova-Verlag, Tübingen